Einige werden sich erinnern: Am 10. Januar diesen Jahres veröffentlichte das Recherche-Kollektiv Correctiv einen Bericht über ein Potsdamer Treffen, auf dem Angehörige unterschiedlicher extrem rechter Milieus die Vertreibung von BIPoC* und Menschen, die sich für Geflüchtete einsetzen, planten. Es folgte die größte Welle an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Menschenwürde, die die Bundesrepublik bisher gesehen hat – ein immens wichtiges Zeichen der Solidarität!
Vor diesem Hintergrund eines erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland und anderswo entwickelten die Pankower Projektmacher*innen ihre Projekte und wir wollten wissen: Warum ist euer Projekt ein Beitrag gegen (extrem) rechte Entwicklungen? Im Folgenden stellen wir einen Ausschnitt aus Positionierungen der Engagierten aus Pankow vor.
• Es ist wichtig an Schulen zu sensibilisieren. Dadurch können wir Vorurteile bei den Schüler*innen und Lehrkräften abbauen und ihren Horizont erweitern, sodass sie Vorbilder beim Abbau von Diskriminierung sein können.
• Von der Vergangenheit können wir an historischen Orten als intensives Lernerlebnis an konkreten Beispielen lernen und verstehen: Was ist Faschismus?
• Durch die Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Menschen in meinem Projekt an einer gemeinsamen Sache kommt es zu Begegnungen. Diese öffnen Möglichkeiten, sich kennenzulernen und darüber auch Vorurteile abzubauen.
• Durch das gemeinschaftliche Erleben eines Miteinanders bei Aktivitäten im Öffentlichen Raum und in der Nachbarschaft erleben wir Selbstwirksamkeit und empowern uns. Das „Andere“ oder „der Andere“ ist dann nicht nur Objekt, sondern wird zu einem gemeinsamen „Wir“ im Erleben und miteinander Tun.
• Wir schaffen niedrigschwellige Begegnungen in Kiezen, in denen es sozioökonomische Armut gibt und rassifizierte Menschen leben. Die Sichtbarkeit marginalisierter und durch Deportationspläne verdrängter Menschen muss erhöht und ihre gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden.
• Wir informieren und bestärken Frauen* und Familien mit Fluchtgeschichte aus Pankower Gemeinschaftsunterkünften im Umgang mit institutionellem Rassismus.
• Wir schaffen vertrauensvolle Räume für den Austausch über die eigene Geschichte, Frauen*rechte und sexuelle Gesundheit und Rechte.
• Wir bauen Brücken zwischen Communities/ Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte und schaffen Formate, in denen eigene Perspektivwechsel und gegenseitige Empathie mit (anderen) marginalisierten Gruppen entstehen können.
• Wir kommen durch verschiedene Bildungs-Formate miteinander ins Gespräch und tauschen unsere Meinungen im Rahmen von Demokratie und Vielfalt aus.