Partnerschaft für Demokratie Pankow SÜD

Die Partnerschaft für Demokratie Pankow Süd (PfD Süd) bezieht sich auf Prenzlauer Berg und das südliche Weißensee. Besonders viele Vorfälle und Übergriffe verzeichnet das Pankower Register dort an öffentlichen Verkehrsknotenpunkten, aber auch an Grundschulen wird z.B. von Anti-Schwarzem Rassismus berichtet. Auf den Prenzlauer Berg sind in den letzten Jahren immer mehr Menschen zugezogen – besonders auch aus anderen Teilen der Erde. Migranten*innenselbstorganisationen, Vertretungen von Geflüchteten oder Institutionen, die sich dem Thema Flucht und Migration widmen, konnten nur schwer Anschluss an die zivilgesellschaftlichen Prozesse finden. 

Deshalb hat die PfD Süd zum Ziel, diese Netzwerke gegen Rechtsextremismus, für Demokratie und Vielfalt für alle zu öffnen und die Arbeit der unterschiedlichsten Akteur*innen sicht- und spürbar zu machen. Mit neuen Beteiligungsformen und aktivierenden Gesprächen werden Menschen eingebunden, die es schwerer haben, ihr Recht auf gesellschaftliche Teilhabe durchzusetzen und nicht als politische Akteur*innen wahrgenommen werden. Für diese Arbeit verwenden wir Elemente aus dem Konzept des Community Organizing.

Projekte in Pankow Süd 2024

Das Besprechen des Nahostkonflikts im Moment der Eskalation ist für aktive Multiplikator*innen der Zivilgesellschaft sowie Mitarbeiter*innen von Vereinen herausfordernder denn je, insbesondere in Gruppen mit verschiedenen Positionierungen und Haltungen.

Deswegen organisieren wir mit dem Verein BildungsBausteine eine Fortbildung. Ziel der eintägigen Fortbildung ist es, gemeinsam mit Akteur*innen der Partnerschaft für Demokratie Pankow und Engagierten der Pankower Zivilgesellschaft Ansätze zum Umgang mit Spannungsfeldern von Antisemitismus- und Rassismuskritik zu erarbeiten und dabei die sich lokal niederschlagende Auseinandersetzungen um Israel/Palästina in den Blick zu nehmen. Mit dieser Fortbildung wollen wir Multiplikator*innen darin unterstützen, die aktuelle Situation besprechbarer zu machen.

Fördersumme: 1.600€
Träger: [moskito] Fach- und Netzwerkstelle bei Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH

Das Projekt hat die Schaffung und Erweiterung bestehender Frauen-Communities und Netzwerke sowie die Weiterbildung und das Empowerment von Frauen* mit Flucht- oder Migrationserfahrung zum Schwerpunkt. Durch die verschiedensten Workshops und Kurse aus dem Themenbereichen Frauengesundheit, Kommunikation und Visualisierung sowie Digitale Werkzeuge und Medien und Demokratiebildung soll den Teilnehmerinnen* in geschützterem Raum der Weg zur gesellschaftlichen Partizipation geebnet werden. Der Träger organisiert außerdem in der PfD-Vernetzungsrunde female refugees wieder den Tag für uns.

Fördersumme: 5.000€
Träger: Xochicuicatl e.V.

Afghanische Frauen kommen in dieser Initiative zusammen, um gemeinsam politische Partizipation und Demokratiebildung kennenzulernen. Mit Ausflügen innerhalb Berlins Mitte werden mit den Frauen Orte der Demokratie und kulturellen Bildung besucht und vor- und nachbereitet. Die Frauen erfahren sich bei diesem Projekt in einer Gruppe, die eine Art geschützter Raum ist, sie können sich freier entfalten und der Vereinzelung entgegenwirken.

Fördersumme: 6.615€
Träger: Deutsch-Afghanischer Bildungs- und Integrationsverein, Arezo e.V.

Schüler*innen eines Pankower Gymnasiums und eine Willkommensklasse einer Pankower OSZ gehen gemeinsam auf Spurensuche im Bezirk, sie lernen sich gegenseitig kennen, sprechen mit verschiedenen Religionsvertreter*innen über Zivilcourage, den Mauerfall, Anti-muslimischen Rassismus und viele andere Themen. Ziel dieser Projektwoche kurz vor den Sommerferien ist es, miteinander ins Gespräch zu gehen und die Perspektiven anderer Menschen kennenzulernen.

Fördersumme: 6615 €
Träger: Freundinnen und Freunde des Berliner Forums der Religionen e.V.

In einer selbstorganisierten Filmreihe mit 3-4 Filmen zu Themen wie Flucht, Migration, Ankommen und Bleiben setzen sich das STZ Prenzlauer Berg mit kooperierenden Initiativen wie Citizen Films und dem Verein Leute am Teute rassismuskritisch auseinander. Niedrigschwellig werden die partizipativ ausgewählten Filme im Open Air-Format, silent mit Kopfhörern, auf dem Teutoburger Platz im Sommer 2024 angeboten.

Fördersumme: 2.000€
Träger: Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg

Aus einer dekolonialen und migratorischen Perspektive ist es notwendig, bestimmte Praktiken zu hinterfragen, die in Ländern mit kolonialem Hintergrund und in Kontexten der formalen Demokratie nebeneinander bestehen. Eine davon ist die Art und Weise, wie im globalen Norden konsumiert und ernährt wird. Unser Projekt versucht, jahrtausendealtes Wissen zu retten, dass Frauen in verschiedenen Kulturen als Beschützerinnen ihrer Gemeinschaften und der Nachhaltigkeit der Ernährung in ihren Territorien positioniert.

Dieses Projekt zielt darauf ab, die Beziehung zwischen Ernährung und Macht(-verhältnissen) in der als Abya Yala bekannten Region (wie der amerikanische Doppelkontinent aus einer eigenen Kosmologie heraus bezeichnet wird), die einen Großteil Lateinamerikas umfasst, eingehend und reflexiv zu untersuchen. Aus diesem Grund verwenden wir das Konzept der Territorien und nicht das der Länder als Analyseeinheiten. Wir möchten auch niedrigschwellige Zugänge zu kulturellen Räumen – wie Bibliotheken in Prenzlauer Berg – für Migrant*inen und ihre Organisationen aus einer dekolonialen Perspektive fördern.

Kosten: 5.115 €
Träger: MigrArte Peru e.V.

Der Unterstützungskreis in Prenzlauer Berg arbeitet eng zusammen mit den Bewohner*innen der Gemeinschaftsunterkunft in der Straßburger Straße. Gemeinsam wollen sie in diesem Jahr junge Mädchen und Frauen darin unterstützen mehr Selbstständigkeit im Öffentlichen Raum zu erlangen. Mit Sport und Bewegung in verschiedenen sport- und bewegungsbezogenen Einrichtungen wollen sie experimentieren und gemeinsam Sport betreiben und sich begegnen.

Fördersumme: 4.615 €
Träger:
Unterstützungskreis Straßburger Straße e.V.

In dieser Selbsthilfegruppe von EvbK kommen spanischsprachige Eltern zusammen, die auf eine Migrationsgeschichte zurückblicken und Kinder mit Behinderungen haben. Gemeinsam organisieren sie sich einenAustausch- und Reflexions-, aber auch Fortbildungsrahmen, um sich über ihre Bedarfe auszutauschen undgegenseitig unterstützen zu können. Dieses Projekt versteht sich als intersektionales Projekt, das die Themen Migration und Leben mit Behinderung verbindet. 2023 hat sich die Initiative das Ziel gesetzt Pankows Strukturen und Angebote für Kinder mit Behinderung unter dem Fokus der Mehrsprachigkeit unter die Lupe zu nehmen und mit Hilfe einer digitalen Landkarte Orte zu verzeichnen, die als besonders geeignet für diese Zielgruppe erscheinen. In diesem Jahr wird daran angeknüpft, die Orte veröffentlicht und zum Schwerpunkt Kultur und Bildung gearbeitet.

Fördersumme: 6.500€
Träger: EVBK – Eltern von besonderen Kindern

Das Projekt umfasst moderierte Diskussionsrunden, kreative Workshops und interaktive Veranstaltungen mit Frauen, die eine Migrationsgeschichte haben, aus der Ukraine kommen oder einfach an Austausch und Begegnung interessiert sind. Diese Gespräche haben den inhaltlichen Fokus „Was heißt es für mich eine Frau zu sein?“. Dabei gehen wir folgenden Fragen nach „Was würde ich gern in meinem Leben tun?“, „Welche (Diskriminierungs-)Erfahrungen hatte ich als Frau mit/ohne Migrations- oder Fluchtgeschichte erlebt?“, „Wie gehe ich damit um?“, „Welche Stärken bringe ich aus meinem vorherigen Leben mit?“, „Welche Geschichten von anderen Frauen geben mir Kraft weiter zu machen, wer inspiriert mich?“
Der Verein bietet verschiedene Austauschformate für diese Fragen und Veranstaltungen an.

Fördersumme: 5.115 €
Träger:
CineMova Ukrainian Empowerment Network e.V.


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