Partnerschaft für Demokratie Nord

Diese Partnerschaft umfasst die Pankower Ortsteile Buch, Karow, Blankenburg, Niederschönhausen, Rosenthal, Französisch-Buchholz, Blankenfelde und Wilhelmsruh. Den Schwerpunkt bilden hierbei seit Jahren Buch und Karow. Bereits Ende 2012 wurde ein Schwerpunkt auf Berlin-Buch mit dem Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ gelegt, da sich Jugendliche mit extrem rechten Einstellungen begannen zu organisieren und verstärkt Aktivitäten in dem Ortsteil durchführten. Mit Hilfe von Aktionstagen, einem Fest und einem Fachtag wurde 2014 das „Netzwerk für Demokratie und Respekt Buch-Karow“ mit verschiedenen Vereinen und Trägern gegründet, um demokratische Perspektiven zu stärken und sich klar gegen menschenverachtende Einstellungen zu positionieren. Dieses Engagement wurde mit dem Bundesprogamm „Demokratie leben!“ und der Partnerschaft fortgeführt und das Netzwerk existiert seitdem.

Im Laufe der Jahre verlagerte sich der Bedarf im Pankower Norden durch die Abnahme extrem rechter Aktivitäten einerseits und die Zunahme rassistischer Vorfälle im Alltag andererseits. Um dieser Entwicklung zu begegnen, werden über die PfD Nord eine Vielzahl von künstlerisch-pädagogischen Projekten an Schulen, Unterkünften und Jugendfreizeiteinrichtungen gefördert. Sie alle haben das Ziel, die Demokratie zu stärken, Vorurteile abzubauen und Begegnungen von Alt- und Neu-Bewohner*innen zu schaffen sowie geflüchtete Menschen zu empowern und zu vernetzen.  

Projekte in Pankow Nord 2024

Aus der Geschichte lernen und Ziele mit diesem Wissen neu zu definieren, einstehen für Demokratie und Gleichheit, das hätten auch die Mitglieder der Weißen Rose so unterschrieben. Wir erinnern und weisen gleichzeitig auf die aktuelle Situation in Deutschland hin. Widerstand ist auch zur Zeit leider wieder notwendig, denn es sind die gleichen Gedanken und Taten, die vormals das aller unwürdigste verachtende Handeln der deutschen Bevölkerung geleitet haben und heute nun das, trotz der Erkenntnis aus der Geschichte. Aufklärung und Wissenstransfer ist notwendig, gemeinschaftliches Handeln für Frieden und Menschlichkeit, besonders für junge Menschen im Rahmen von Aktivitäten und demokratischen Strukturen. Gestaltung und Kreativität sind die natürlichen Gegner einer menschenfeindlichen Einstellung. Das Berliner Tor ist Teil des Projektes, jede*r kann sich beteiligen für ein buntes Pankow!

Fördersumme: 5.000 €
Träger: Steine ohne Grenzen e.V.

Ein friedliches Zusammenleben zwischen verschiedenen Kulturen stellt ein mächtiges Instrument für die positive Entwicklung einer Stadt bzw. eines Landes dar. Dies gilt auch für das Land Berlin. Auf kommunaler Ebene möchten wir deswegen Rassismus im Ortsteil Französisch Buchholz (Pankow) thematisieren und entgegenwirken. Mit der Gründung des Netzwerks möchten wir: (i) KiezbewohnerInnen sowie Institutionen ins Austausch bringen, (ii) Präventionsarbeit im Ortsteil betreiben, (iii) Aktion zu den Wochen gegen Rassismus durchführen, (iv)  mind. eine weitere Veranstaltung/Aktion, (v)  setzen des Themas Rassismus auf der Planungsraumkonferenz und weiteres.

Fördersumme: 1.700 €
Träger: Einzelperson

Das Projekt „Stärkung der Nachbarschaft durch Begegnungsaktionen in Französisch Buchholz“ zielt darauf ab, das bessere Kennenlernen und die erhöhte Akzeptanz zwischen den Anwohnern zu fördern. Es organisiert 10 Veranstaltungen mit verschiedenen Formaten wie Workshops und Begegnungen, um eine generationsübergreifende und multinationale Zielgruppe anzusprechen. Die Zielgruppe wird durch Netzwerkarbeit, Begegnungsaktivitäten und Veranstaltungen erreicht und aktiv in den Prozess eingebunden. Das Projekt setzt sich für barrierearmes, vorurteilsbewusstes und diskriminierungssensibles Arbeiten ein, indem es Barrieren zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen abbaut. Zudem vernetzt es sich mit anderen Initiativen, Vereinen und Trägern im Ortsteil, um gemeinsame Aktivitäten zu fördern. Insgesamt trägt das Projekt dazu bei, den Zusammenhalt und die Akzeptanz in Französisch Buchholz zu stärken, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Bevölkerung mit Migrationshintergrund und des Flüchtlingsheims in der Elisabeth-Aue.

Fördersumme: 5.000 €
Träger: Sources d’Espoire e.V.

Das Projekt hat zum Ziel die Wahrnehmung von Rassismus & Diskriminierung mal anders zu beleuchten. Input zum Thema STEINE aus der Naturforschung und der Kunstgeschichte sollen MENSCHEN zum Nachdenken bringen. In der Natur gibt es keinen Rassismus! Zuerst werden partizipative Dialog-Formate wie z.B. WorldCafé angewandt (Lern-Workshop). Darauf werden die Teilnehmenden animiert, ihre Eindrücke und Erkenntnisse aus dem ersten Teil kreativ umzusetzen, z.B. durch „Malen auf Kieselsteinen“ (Kreativ-Workshop). Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit Steine ohne Grenzen e. V. und weiteren Kulturschaffenden.

Fördersumme: 1.500 €
Träger: Einzelperson

Um Menschen zu stärken, die sich trotz der feindseligen Stimmung in der Bevölkerung informieren und engagieren möchten, organisieren wir für Interessierte und Aktive Workshops für mehr Diversity-Kompetenz in Karow. Die Workshops werden von jeweils zwei Trainer*innen durchgeführt, die von unterschiedlichen Diskriminierungen betroffen sind. Mit dem Fokus auf Rassismus betrachten die Veranstaltungen auch andere Diskriminierungsformen und deren Zusammenwirken. Ein erhöhtes Bewusstsein für Diskriminierungsmechanismen und erweiterte Handlungskompetenzen im Umgang mit Vielfalt können sich positiv auf den Umgang mit diversitären Alltagssituationen auswirken und das Zusammenleben im Stadtteil verbessern.

Fördersumme: 2.000 €
Träger: Albatros gGmbH

Mit dem Projekt sollen Alt- und Neu-Bewohner*innen aus den Ortsteilen Berlin-Buch und Karow zusammengebracht werden. Es werden gemeinsame Feste, Veranstaltungen und Angebote in der Nachbarschaft durchgeführt. Zielgruppen sind hierbei nicht-migrantische und migrantische Bewohner*innen des Ortsteils, um sich kennen zu lernen.

Fördersumme: 2.000 €
Träger: Albatros gGmbH

Zum Thema Verarbeitung von Trauer und Verlust plant InterFem Collective e.V. eine Reihenfolge von partizipativen Workshops für Frauen*, die Trauma und Verlust erfahren haben. Unser Fokus liegt insbesondere auf Personen, die Mehrfachdiskriminierungen wegen Gender, sozialer Klasse, Familienstand (z.B. alleinerziehende), Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung, körperlicher Beeinträchtigungen, Alter oder Religion erlebt haben. Dabei handelt es sich um einen kollektiven Verarbeitungsprozess mithilfe von künstlerischen Medien und Techniken, die den persönlichen Ausdruck ermöglichen und fördern. Durch theater- und kunsttherapeutische Prozesse setzen sich die Teilnehmenden gemeinsam mit Gefühlen von Trauer und Verlust auseinander. Auf dieser kreativen Reise werden sie feststellen, dass sie mit ihren eigenen Gefühlen nicht allein sind. Durch die kollektive, kreative Zusammenarbeit wird das Community-Gefühl verstärkt.

Fördersumme: 5.000€
Träger: InterFem Collective e.V.

Der Verein Demokratielotsen e.V. führt in Flüchtlingsunterkünften mit dem Schwerpunkt Pankow Nord Besuche vor Ort durch und bietet Kindern und Jugendlichen durch verschiedene Demokratiespiele niedrigschwelligen Wissenstransfer zum Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft an. Ziel ist es, sie für die Akzeptanz von Vielfalt zu sensibilisieren und den Zusammenhalt zu stärken. Die Themen, die in den Demokratiespielen aufbereitet werden, betreffen u.a. religiöse und ethnische Vielfalt, Frauenrechte, Kinderrechte, gewaltfreie Konfliktlösung, Einhalten von gemeinsamen Regeln, Nachhaltigkeit und Mülltrennung. Es finden mindestens 20 Besuche mit je zwei Zeitstunden statt.

Fördersumme: 4.000 €
Träger: Demokratielotsen, Gesellschaft für Wertedialog und interkulturelle Bildung e.V.

Der Verein Demokratielotsen e.V. führt in Flüchtlingsunterkünften mit Schwerpunkt Pankow Nord Besuche vor Ort durch und hält dort einen sogenannten „Demokratiestammtisch“ ab. Bei dieser Veranstaltungsform treffen sich BewohnerInnen aus der Unterkunft zu Snacks und Getränken und kommen angeleitet miteinander ins Gespräch zu Themen des Zusammenlebens in einer pluralistischen Gesellschaft. Ziel ist, sie für Demokratie, Akzeptanz von Vielfalt und Minderheitenschutz zu sensibilisieren und ihnen das Ankommen in einer für sie fremden Umgebung zu erleichtern. Das Projekt wird geleitet von dem gebürtigen Syrer Sami Alkomi, der selber als Kind als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist und jahrelang in Flüchtlingsunterkünften gelebt hat. Es finden mindestens 20 Besuche mit je zwei Zeitstunden statt.

Fördersumme: 3.7000 €
Träger: Demokratielotsen, Gesellschaft für Wertedialog und interkulturelle Bildung e.V.

Zivilcourage im öffentlichen Raum muss erlernt werden. In Workshops soll hierbei auf (individuelle) Möglichkeiten der Gewaltprävention und der Zivilcourage eingegangen werden. Die zentrale Frage hierbei ist stets „Was kannst Du tun, ohne Dich und/ oder andere in Gefahr zu bringen?“

Fördersumme: 2.500 €
Träger: Team Gewaltmanagement

Durch das Projekt soll ein Austausch über Gefühle entstehen, die durch die aktuelle politische Lage im Land und im Ausland und durch die Konfliktlage im Nahen Osten, in der Ukraine, usw. in uns ausgelöst werden. Wie schützen wir uns vor psychischen und psychosomatischen Belastungen, inneren Konflikten, Isolierung, Einsamkeit? Wir suchen nach Gemeinsamkeiten, die uns jenseits von Herkunft, Alter, Hintergrund einigen – vielleicht fühlen wir alle dasselbe. Damit soll der Abbau der Barrieren, die zwischen uns stehen, gefördert und im besten Fall erreicht werden.

Fördersumme: 3.000 €
Träger: Albatros gGmbH

Eed Be Eed leitet in Zusammenarbeit mit KulturMarktHalle und dem Bard College Berlin eine Informationskampagne über die EU-Wahl vom 6. bis zum 9. Juni. Wir erstellen eine mehrsprachige Website, die alle notwendigen Informationen über die Wahl in (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Arabisch, Türkisch und Persisch) enthält. Die Informationen werden umfassen: (1) 3 bis 5 Interviews in verschiedenen Sprachen mit deutschen Untertiteln. (2) Schriftliche Informationen in den zuvor genannten Sprachen. (3) 2 bis 3 erklärende/Animationsvideos über den Wahlprozess und wie die EU funktioniert, mit mehreren Voiceovers, um alle genannten Sprachen abzudecken.Das Projekt zielt darauf ab, Deutsche mit Migrations-/Flüchtlingshintergrund zur Teilnahme an der EU-Wahl zu motivieren. Es gibt 14 junge und diverse Mitglieder, die sich freiwillig gemeldet haben, um voneinander zu lernen und das Projekt zu realisieren.

Fördersumme: 4.000 €
Träger: Eed Be Eed e.V.

Das Projekt besteht aus multidisziplinären Workshops (Drucktechniken, Storytelling, Tanz, Performance), in denen Frauen mit Fluchtgeschichte ihre individuellen Migrations- und Verlustgeschichten bearbeiten. Ein Teil dieser Arbeit bestand darin, einen sicheren und konstanten Raum zu schaffen, in den die Frauen zurückkehren können. Je nach Interesse der Frauen konzentrieren wir uns auf künstlerischen Einsatz, Empowerment- und Sensibilisierung-Workshops oder Aktionsplanung.

Fördersumme: 1.400 €
Träger: MaMis en Movimiento e.V.

Durch Bildungsarbeit sollen Kindern und Jugendlichen, die negative Rassismuserfahrungen machen müssen, empowert werden. Gleichzeitig sollen sie mit anderen Kindern und Jugendlichen, die ähnliche Erfahrungen machen, sich vernetzen und organisieren. Die Workshops sollen die Identität stärken und ihre Migrationsgeschichte behandeln. Die Workshops sollen an Kitas, Schulen, Bibliotheken und andere soziale Einrichtungen durchgeführt werden.

Fördersumme: 3.000 €
Träger: Sources d’Espoire e.V.

Dieses Projekt unterstützt die Teilhabe von Frauen und Mädchen, die sich aufgrund ihrer Migrations- oder Flüchtlingsgeschichte benachteiligt fühlen, durch den Austausch von Wissen, das in jeder Kultur verwurzelt ist, wie z. B. die Textilkunst, die in jeder Kultur im Allgemeinen von Kindheit an erlernt wird. Auf diese Weise ermöglicht das interkulturelle textile Netzwerk jeder Frau, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Alter, sich eingeladen zu fühlen, teilzunehmen und in einem sicheren und partizipativen Raum Beziehungen zu ihren NachbarInnen zu knüpfen.

Fördersumme: 5.000 €
Träger: MaMis en Movimiento e.V.


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