Im Jahr 2024 haben wir im Pankower Register insgesamt vier Vorfälle von Behindertenfeindlichkeit dokumentiert – das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, in dem drei entsprechende Vorfälle gemeldet wurden. Die Spannbreite reicht dabei von gezielten körperlichen Übergriffen bis hin zu beleidigenden oder entwürdigenden Aussagen.
Was zunächst nach wenigen Fällen klingen mag, sagt leider wenig über das tatsächliche Ausmaß von Diskriminierung gegenüber behinderten Menschen im Bezirk aus. Denn: Der Zugang zu besonders vulnerablen Gruppen ist oft erschwert – sei es durch mangelnde Sichtbarkeit, Barrieren im Alltag oder fehlende Anlaufstellen. Das bedeutet auch, dass viele Vorfälle gar nicht erst gemeldet werden. Für uns ist daher klar: Niedrige Fallzahlen bedeuten nicht automatisch weniger Diskriminierung.
Bislang wurde im Jahr 2025 nur ein ableistischer Vorfall im Register verzeichnet. Gleichzeitig arbeiten wir aktiv daran, uns mit Initiativen und Organisationen zu vernetzen, die sich für die Rechte und Teilhabe behinderter Menschen einsetzen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war unsere Teilnahme an der Ausstellungseröffnung des Berliner Zentrums für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen e.V., die am 28. April im Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg stattfand. Dort konnten wir erste Gespräche führen, das Register vorstellen und mögliche Kooperationen anstoßen – etwa in Form gemeinsamer Anlaufstellen.
Unser Ziel ist es, Diskriminierung sichtbar zu machen – auch dort, wo sie oft übersehen wird. Deshalb wollen wir bestehende Kooperationen ausbauen, neue Verbindungen schaffen und verstärkt sensibilisieren für das Thema Ableismus im Bezirk Pankow.
Wir laden euch ein, mitzumachen: Wenn ihr Vorfälle beobachtet oder selbst betroffen seid – meldet sie im Pankower Register. Und wenn ihr Veranstaltungen plant, die sich mit Ableismus, Inklusion oder Barrierefreiheit beschäftigen – ladet uns gern ein! Nur gemeinsam können wir Diskriminierung benennen, sichtbar machen und ihr entgegentreten.